Das kleinformatige Rundbild mit der leeren Inschriftentafel oben mittig gehört zu einem zwölfteiligen Zyklus, in dem der Künstler sich intensiv mit "Leben und Taten des Herkules" auseinandersetzte.
Im Vordergrund zeigt die Zeichnung Herkules, der den dreiköpfigen Höllenhund Cerberus an einer Kette führt und mit erhobener Keule in Schach hält. Im Hintergrund soll eine der zwölf Arbeiten zu sehen sein, die Herkules als Strafe für den Tod seiner Kinder auferlegt wurden: er kämpft gegen die Amazonen um den Gürtel der Amazonenkönigin Hippolyte (vgl. Ausst.-Kat. Bremen 2012, S. 116, Kat.-Nr. 33.9).
Die Zeichnung gelangte mit dem Nachlass des Bremer Senators Hieronymus Klugkist in die Sammlung des Bremer Kunstvereins, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Seit der Kriegsauslagerung von 1943 ist das Blatt als kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut zu beklagen (Lost Art-ID: 113489).
Die Zuschreibung an Dürer blieb nicht unangefochten, beipielsweise schlossen Tietzes - gefolgt von Erwin Panofsky - den gesamten Zyklus aus dem Werk Dürers aus.
S. 9, Nr. 772
S. 102, A 278
S. 94, Nr. 922
S. 1296, 1511/29
S. 116, Kat.-Nr. 33.9; S. 243