Das kleinformatige Rundbild mit der leeren Inschriftentafel oben mittig gehört zu einem zwölfteiligen Zyklus, in dem der Künstler sich intensiv mit "Leben und Taten des Herkules" auseinandersetzte.
Die Zeichnung zeigt Herkules, der auf einem von ihm selbst aufgebauten Scheiterhaufen den Flammentod erleidet. Im Vordergrund steht klagend Philoktet mit dem Löwenfell des Herkules am Leib und der Keule zu seinen Füßen (vgl. Ausst.-Kat. Bremen 2012, S. 116, Kat.-Nr. 33.12).
Die Zeichnung gelangte mit dem Nachlass des Bremer Senators Hieronymus Klugkist in die Sammlung des Bremer Kunstvereins, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Seit der Kriegsauslagerung von 1943 ist das Blatt als kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut zu beklagen (Lost Art-ID: 113513).
Die Zuschreibung an Dürer blieb nicht unangefochten, beipielsweise schlossen Tietzes - gefolgt von Erwin Panofsky - den gesamten Zyklus aus dem Werk Dürers aus.
S. 9, Nr. 775
S. 102, A 281
S. 95, Nr. 925
S. 1298, 1511/32
S. 116, Kat.-Nr. 33.12; S. 243