Die Federzeichnung der "Heiligen Katharina", die sich seit 1898 im Bestand der National Gallery of Ireland befindet, trägt ein nachträglich aufgesetztes Dürer-Monogramm.
In der Zeichnung ist die Heilige nach rechts gewendet und senkt ihr Haupt. In den Händen hält sie das Werkzeug ihres Martyriums, das Schwert. Nachdem sie 50 Philosophen zum Christentum bekehrt hatte, verurteilte sie Kaiser Maxentius zum Tode. Sie sollte eigentlich durch ein messerbesetztes Rad zerfleischt werden. Da dieses jedoch rechtzeitig von Himmelsboten zerstört und damit ihre Hinrichtung zunächst verhindert werden konnte, wurde Katharina von Alexandrien enthauptet.
Die traditionelle Zuschreibung an Dürer vertrat bereits der Bamberger Sammler Joseph Heller in seiner ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 863, unter Nr. 2325), doch wird die Zeichnung heute eher in die Nähe Hans von Kulmbachs gerückt. Sie scheint modellhaft für die Figur der heiligen Katharina auf dem Mittelteil des 1513 von Kulmbach ausgeführten "Tucher-Epitaphs in St. Sebald, Nürnberg" zu sein. Die gesamte Komposition des Gemäldes soll wiederum auf eine Zeichnung Dürers aus dem Jahr 1511 zurückgehen, die sich im Kupferstichkabinett in Berlin befindet (vgl. Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 64).
S. 9, Nr. 780
A 298
S. 89, Nr. 856
S. 3042, XW.510