Die Zeichnung, die 1910 aus der Sammlung des Unternehmers Adalbert von Lanna erworben werden konnte, wurde im Verkaufskatalog folgendermaßen beschrieben: "Maria das Kind säugend, rechts unten derselbe Gegenstand in veränderter Darstellung und etwas kleiner." (H.G. Gutekunst, Stuttgart, Mai 1910, S. 23, Nr. 214)
Der Künstler zeigt die Muttergottes in der größeren Darstellung frontal zu den Betrachter:innen gewandt. Ihre Augen sind zum Jesusknaben gesenkt, den sie auf ihrem Schoß hält. In der kleineren Umsetzung des Motivs sind die Gesichter von Maria und Christuskind einander angenähert. Durch den Verzicht auf Heiligenscheine liegt der Fokus in beiden Versionen auf der innigen Mutter-Kind-Beziehung.
Wiederholt wurde die Ähnlichkeit zu druckgraphischen Madonnen Dürers herausgearbeitet und anhand dessen die Datierung zwischen 1514 und 1519 angesetzt (vgl. Winkler III, S. 13, Nr. 527).
S. 26, Nr. 726
S. 100, Nr. 601
S. 1400, 1514/4