1514
Die mit der Feder gezeichnete "Maria mit Kind" sitzt auf einer Rasenbank. Ihr Gewand ist in Falten um sie drapiert. Sie hält das gewickelte Christuskind nah an ihren Oberkörper und die Gesichter berühren einander. Durch den Verzicht auf Heiligenscheine liegt der Fokus auf der innigen Mutter-Kind-Beziehung.
Die Zeichnung befindet sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im Ashmolean Museum in Oxford und wurde erstmals 1882 in der Dürer-Forschung erwähnt (vgl. Ephrussi 1882, S. 190). Oben mittig trägt sie die Datierung 1514 und das Monogramm Dürers, doch wird die Eigenhändigkeit spätestens seit Friedrich Lippmanns Einordnung aus dem Jahr 1896 (vgl. Lippmann 1896, S. 18, Nr. 395) gelegentlich in Zweifel gezogen (z.B. Tietzes 1938 II, A 398). Das besitzende Museum führt die Zeichnung als Arbeit Dürers. Eine Kopie der Zeichnung ist in Erlangen (vgl. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Graphische Sammlung, H62/B 173).
A 398
S. 1408, 1514/8
S. 18
S. 75-76, Kat.-Nr. 95