Die weder datierte noch monogrammierte Federzeichnung "Maria mit Kind" ist eine - Elfried Bock zufolge - "geringe Kopie der 1514 datierten Oxforder Zeichnung" (vgl. Best.-Kat. Erlangen 1929 I, S. 55, Nr. 173).
Wie in der Vorlage (Oxford, Ashmolean Museum, Inv.-Nr. WA1855.100) sitzt die Muttergottes auch in der Kopie eines Unbekannten auf einer Rasenbank. Ihr Gewand ist in Falten um sie drapiert. Sie hält das gewickelte Christuskind nah an ihren Oberkörper und die Gesichter berühren einander. Durch den Verzicht auf Heiligenscheine liegt der Fokus auf der innigen Mutter-Kind-Beziehung. Auf der Rückseite des Blattes ist die unvollendete Umrisszeichnung eines Pferdekopfes und eines runden Gegenstandes.
S. 1408, unter 1514/8
Nr. 90