1519 AD
Die Federzeichnung "Maria mit Kind auf der Rasenbank und Geige spielendem Engel" wurde unter König Georg III. erworben.
Maria thront frontal zu den Betrachter:innen gewandt auf einer Rasenbank und neigt den Kopf zur Seite. Ihre Lider sind gesenkt, während ihr Blick auf dem nackten Christusknaben ruht, der auf ihrem Schoß sitzt und einen Apfel in der Hand hält. Zu ihren Füßen musiziert ein Engel.
Forschende brachten die Zeichnung wiederholt mit der zweiten Italienreise Dürers in Verbindung und verwiesen auf die Ähnlichkeit zur Madonna in Dürers "Rosenkranzfest" (Prag, Nationalgalerie, Inv.-Nr. 0 1552), das er im Auftrag deutscher Kaufleute als Altarbild für die Kirche San Bartolomeo in Venedig geschaffen hatte (vgl. Schilling 1971, S. 24, Nr. 22). Tituliert als "flüchtig hingesetzte[ ] Hilfen" ordnete Ludwig Justi die an der Madonnenfigur erhaltenen Konstruktionslinien ein (Justi 1902, S. 57). An verschiedenen Stellen der Zeichnung sind auch nachträgliche Korrekturen Dürers deutlich sichtbar, die er in brauner Tinte ausführte.
S. 139, Nr. 740
S. 1780, 1519/13