Die Federzeichnung "Madonna von einem Engel gekrönt und die heilige Anna" konnte im Jahr 1911 für die Berliner Sammlung erworben werden (vgl. Best.-Kat. Berlin 1921 I, S. 31).
Im Zentrum des Blattes sitzt die rosenbekränzte Maria. In Gedanken versunken hält sie eine Blume in der Hand, während das Christuskind, auf einem auf ihrem Schoß platzierten Kissen sitzt und den Betrachter:innen entgegenblickt. Ein Engel ist soeben dabei eine Krone auf das Haupt von Maria zu setzen, um sie als Himmelskönigin auszuweisen. Nah an die Mutter-Kind-Gruppe gerückt, wohnt Anna dem Geschehen bei.
Zwar ist die Zeichnung weder monogrammiert noch datiert, doch brachten Forschende sie wiederholt in Zusammenhang mit Dürers weiteren gezeichnet und druckgraphisch umgesetzten Mariendarstellungen aus den Jahren 1518 bis 1520 (hierzu u.a. Strauss 1974 IV, S. 2114, 1521/66). Friedrich Winkler äußerte die Vermutung, dass die Figur der heiligen Anna nachträglich in die Komposition integriert worden sei und machte zudem auf Überarbeitungen fremder Hand am Gesicht Mariens aufmerksam (vgl. Winkler III, S. 18, Nr. 539).
S. 19, Nr. 835
Nr. 844
S. 2114, 1521/66