Die Kohlezeichnung "Maria mit Kind in Halbfigur" wurde 1923 in einem Klebeband des Archivs der Akademie der Bildenden Künste (damals Leningrad) entdeckt und diesem entnommen (vgl. Lippmann/ Winkler 1929 VII, S. 15, Nr. 813). In einem Artikel über bis dahin "Unbekannte Dürerzeichnungen in Rußland" publizierte Michail Dobroklonsky das Blatt 1927 im Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen (vgl. Sidorov/ Dobroklonsky 1927, S. 223-225). Dabei spürte er nicht nur der Provenienz nach, sondern brachte die beschnittene Kohlezeichnung in Zusammenhang mit der Madonna in Dürers 1515 datiertem Holzschnitt "Die Madonna mit den Kartäusern, Johannes dem Täufer und dem Ordensgründer Bruno", was in Folge auch zur Datierung der weder datierten noch monogrammierten Zeichnung herangezogen wurde. Eduard Flechsig sah im Maßstab ein Indiz dafür, dass sie als Entwurf eines Glasgemäldes zu interpetieren sei (vgl. Flechsig II, S. 463).
S. 223
S. 15, Nr. 813
S. 116, Nr. 652
S. 1614, 1515/76