Die Kohlezeichnung "Maria mit dem Kind" wurde vom Bamberger Sammler Joseph Heller in die Dürer-Forschung eingeführt (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 130). Zu Beginn der 1820er Jahre war sie noch in Besitz des Wieners Joseph Grünling. Über den Hamburger Kunsthändler Ernst Georg Harzen war das Blatt aus der Sammlung Grünlings in die des Bremer Senators Hieronymus Klugkist gelangt. Der Mitbegründer des Bremer Kunstvereins vererbte diesem seine Kunstsammlung, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Bis zum Zweiten Weltkrieg befand sich darunter die Mariendarstellung, ist jedoch nach der Kriegsauslagerung 1943 als kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut zu beklagen (zum Standort, vgl. Ausst.-Kat. Bremen 2012, S. 129, Nr. 35; Lost Art-ID: 112925). Das Erscheinungsbild ist Dank der Reproduktion in verschiedenen Publikationen überliefert, z.B. Friedrich Lippmanns "Zeichnungen von Albrecht Dürer in Nachbildungen", ein Katalog bei dem auf möglichst originalgetreue Wiedergabe Wert gelegt wurde (vgl. Lippmann 1888 II, Nr. 111).
Die Urheberschaft Dürers für die bis in die Darstellung beschnittene Mariendarstellung war kein Forschungskonsens, so wurde sie beispielsweise von den Tietzes, gefolgt von Erwin Panofsky, aufgrund verschiedener Schwächen abgelehnt (vgl. Tietzes 1938 II, A 265; Panofsky 1948 II, S. 77, Nr. 688).
A 265
S. 77, Nr. 688
S. 65-66
S. 1786, 1519/16
S. 129, Kat.-Nr. 35