ALBERTVS • DVRER • PICTOR NORICVS GERMANICVS • VACIEBAT
M•D•XVIII•
AD•
1518 reiste Dürer als Teil der Nürnberger Delegation zum Augsburger Reichstag, wo er zahlreiche Bildnisse von Anwesenden zeichnete. Darunter waren nicht nur weltliche und geistliche Prominente, wie Kaiser Maximilian I. oder der gerade zum Kardinal ernannte Albrecht II. von Brandenburg, sondern auch andere Künstler. In der Sammlung des Ashmolean Museum in Oxford befindet sich eine Porträtzeichnung, die spätestens seit Friedrich Dörnhöffer als Bildnis des Hand Burgkmair der Älteren interpretiert wird (vgl. Dörnhöffer 1903, S. 130).
Dürer hielt den Dargestellten als Brustbild im Dreiviertelprofil vor dunklem Grund fest, wobei er auf charakteristische Künstlerattribute verzichtete. Die Haare sind fast gänzlich unter der Kopfbedeckung verschwunden und ein Dreitagebart betont das markante Gesicht. Mit ernstem Blick schaut der Portrtätierte den Betrachter:innen entgegen.
Oberhalb verweist eine Inschrift auf Dürer als Schöpfer des Blattes. Auffallend ist darüber hinaus die Dopplung von Datierung und Monogramm. Die verblasste Variante, die sich in ihrer Form an der des "Selbstbildnis von 1500" orientiert (München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr. 537), wird als nachträgliche Hinzufügung interpretiert (vgl. Van Camp, An (ed.), Mallach, Mailena , Van Camp, An, Digital Collections Catalogue: Early-Modern German Drawings, Accessed: 2023). Tietzes lehnten die Urheberschaft Dürers ab (vgl. Tietzes 1938 II, A 397), blieben mit dieser Meinung jedoch auffallend alleine unter Dürer-Forschenden.
A 397
S. 104, Nr. 1007
S. 1740, 1518/21