1519
AD
Der oben mittig in das Jahr 1519 datierte und monogrammierte "Kopf einer Frau mit geschlossenen Augen" wurde vom Bamberger Sammler Joseph Heller im Zuge seiner ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie in die Forschung eingeführt (Heller Dürer 1827 I, S. 124, Nr. 19). Mit dem Besitzer des Blattes, Joseph Grünling, stand Heller in Briefkontakt und besaß ein "Verzeichniss der in der Sammlung des Herrn k. k. priv. Grosshändlers Joseph von Grünling in Wien, befindlichen Original-Handzeichnungen, von Albrecht Dürer". Darin führt Grünling die Zeichnung zur Aufnahme in Hellers Katalog in einem Nachtrag auf (vgl. Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.40, 14r). Über den Hamburger Kunsthändler Ernst Georg Harzen war das Blatt aus der Sammlung Grünlings in die des Bremer Senators Hieronymus Klugkist gelangt. Der Mitbegründer des Bremer Kunstvereins vererbte diesem seine Kunstsammlung, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Bis zum Zweiten Weltkrieg befand sich darunter auch der Frauenkopf, ist jedoch seit der Kriegsauslagerung verschollen.
Forschende vermuteten, dass Dürer die Zeichnung nach demselben Modell fertigte, wie eine motivähnliche, die zum Gründungsbestand des British Museum gehörte (London, BM, Inv.-Nr. SL,5218.43). Auch spekulierte man darüber, ob Dürer nach einer Lebenden oder Toten zeichnete (vgl. Ausst.-Kat. Bremen 2012, S. 142, Kat.-Nr. 40).
S. 140, Nr. 747
unter Nr. 162
S. 646
S. 1772, 1519/9
S. 190, unter Nr. 37
S. 142, Kat.-Nr. 40