1520
AD
Die Pinselzeichnung "Kopf einer Frau mit geschlossenen Augen", die oben rechts mit der Datierung "1520" und dem Monogramm versehen ist, gehört als Teil des Nachlasses von Hans Sloane zum Gründungsbestand des British Museum.
Dürer modellierte den Frauenkopf blattfüllend in Grautönen und arbeitete mit fein gesetzten Weißhöhungen die Plastizität heraus. Er zeigt das Gesicht der jungen Frau frontal zu den Betrachter:innen gewandt. Ihre Augen und ihr Mund sind geschlossen, der Kopf leicht zur Seite geneigt und die Haare im Nacken zusammengebunden. Der Hals wird von einem Pelzkragen umschlossen. Nur unter der Malerei ist das Blatt grundiert. Die Technik insgesamt ist erst ab 1519 für den Künstler nachweisbar.
Häufig wurde die Zeichnung als Studie nach dem Leben eingeordnet. Manch ein Forschender vermutete, dass Dürer die Zeichnung nach demselben Modell fertigte, wie eine motivähnliche, die sich bis zum Zweiten Weltkrieg im Kupferstichkabinett Bremen befand (Inv.-Nr. 1851/14 Z). Zudem stellte man einen Bezug zu Dürers um 1520 entstandenen Marienfiguren hergestellt (vgl. Ausst.-Kat. Karlruhe 2007, S. 190, Kat.-Nr. 37).
S. 13, Nr. 270
S. 141, Nr. 748
S. 117, Nr. 1164
S. 1912, 1520/5