Der gute Schächer, auch Dismas genannt, ist nur mit einem Lendenschurz bekleidet an den Handgelenken und Knöcheln mit Seilen an das Kreuz gefesselt. Der Künstler zeigt ihn dabei nicht frontal, sondern von seiner rechten Seite. Die Datierung und Dürers Monogramm wurden nachträglich von anderer Hand oben mittig auf das Blatt gesetzt und von Eduard Flechsig bereits Hans von Kulmbach zugeschrieben (vgl. Flechsig II, S. 110). Tietzes, die das Blatt in ihrem kritischen Verzeichnis aus Dürers Gesamtwerk ausschlossen, brachten Hans Sebald Beham als potentiellen Künstler ins Gespräch (vgl. Tietzes 1938 II, A 313). Bis in zweite Hälfte des 20. Jarhrhunderts galt die Federzeichnung gemeinhin als eigenhändiges Werk Dürers (vgl. Strauss 1974 II, S. 856). Heute meint man, dass der Urheber der im Zweiten Weltkrieg widerrechtlich veräußerten und seither verschollenen Zeichnung aus der Werkstatt Dürers stamme (vgl. Online Collection Museum Boijmans van Beuningen, Stand: 18.03.2025).
A 313
S. 595
S. 856, 1505/8
S. 15, Nr. 159