Die weder datierte noch eigenhändig monogrammierte Federzeichnung wurde 1881 unter Friedrich Lippmann für das Berliner Kupferstichkabinett erworben (vgl. Best.-Kat. Berlin 1921 I, S. 30).
Der Künstler zeigt die heilige Katharina frontal zu den Betrachter:innen gewandt auf einem Podest sitzen. Während sie mit der rechten Hand in ihr langes Gewand greift, als würde sie es nach dem Hinsetzen richten, ist ihr Blick gesenkt. Links hält sie Rad und Schwert, die Werkzeuge ihres Martyriums an sich gedrückt. Der Legende nach verurteilte Kaiser Maxentius sie zum Tode, nachdem sie 50 Philosophen zum Christentum bekehrt hatte. Eigentlich sollte sie mithilfe eines messerbesetzten Rades zerfleischt werden, doch kamen ihr Himmelsboten zu Hilfe und zerstörten es. Dennoch blieb sie nicht verschont. Katharina von Alexandrien wurde schließlich enthauptet.
Von der nicht eindeutig zu datierenden Zeichnung sind zahlreiche, auch etwa zeitgleich entstandene Kopien bekannt (z.B. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Graphische Sammlung, Sign. H62/B 165).
S. 138, Nr. 737
S. 1402, 1514/5