Originalrahmen nicht erhalten
Tafel an den Rändern beschnitten, Verformung der Tafel durch nachträgliche Parkettierung, einige Fingerabdrücke in der Malerei, erhebliche Oberflächenverletzungen und Retuschen an zuvor freigelegten und vom Säureattentat am 22.10.1988 betroffenen verätzten Partien, restliche Malerei gut erhalten, partiell starke Schüsselbildung der Grundier- und Malschicht, Originalfirnis nicht erhalten, vergilbt (vgl. Best.-Kat. Dürer München 1998, S. 261-262; Heimberg/ Burmester 1998).
Abnahme von Übermalungen
Übermalte Partien, insbesondere im Bereich der Landschaft und der Figurengruppe der Beweinung, wurden freigelegt.
Abnahme von Übermalungen
In der zweiten Phase der Abnahme der übermalten Partien wurden in den unteren Bildecken zunächst die wohl noch zu Lebzeiten Glims hinzugefügten Stifterfiguren freigelegt. Anschließend wurden auch diese nachträglichen Übermalungen, inklusive des Dürer-Monogramms aus dem 17. Jahrhundert, abgenommen, Dürers Ausführungen der Stifterfiguren freigelegt und Fehlstellen partiell retuschiert.
Sofortmaßnahmen nach dem Säureattentat am 21.04.1988
Die Bilder wurden von der Wand genommen, flach auf den Boden gelegt und ausgerahmt. Um das Abreagieren der Säure zu verlangsamen, wurden die Tafeln unter abgesenkter Luftfeuchtigkeit gelagert.
Konservierungsmaßnahmen
Zunächst wurden chemisch-analytische Untersuchungen und Bestandsaufnahmen der durch Säure verkrusteten Schadensflächen, röntgenologische Untersuchung, digitale Infrarotreflektographie und fotografische Dokumentation vorgenommen. Anschließend entschied man sich auf Grundlage der Ergebnisse für einen basischen Ionenaustauscher, der die von der Säure betroffenen Stellen erfolgreich neutralisierte. Die ausgefressenen Bildränder wurden dann gekittet oder ergänzt.
Die Konservierungsmaßnahmen dauerten knapp 1 Jahr. Im Anschluss entschied man sich für eine halbjährige Beobachtungspause und Fehlstellen wurden mit Bienenwachs versiegelt.
Restaurierungsmaßnahmen
Zunächst wurden mit einem Wachs-Kreidekitt Fehlstellen gekittet und die Oberfläche der geschädigten Partien geglättet. Anschließend erfolgte die Retusche mit Pulverfarben. Wo es nötig war, wurde eine sehr dünne Schlusslasur mit Ölfarbe aufgetragen. Nach dem Durchtrocknen wurde die Tafel abschließend gefirnisst.
Analyse der verwendeten Farben
Die Analyse ergab, dass als Füllstoff auf beiden Seiten der Tafel Kreide zum Einsatz kam. Die Malschicht betreffend konnte die Verwendung von Bleiweiß, Bleizinngelb, Zinnober, rotem Farblack, Grünspan, farbloser Smalte, Azurit sowie Pflanzenschwarz nachgewiesen werden. Die Rückseite überzieht ein brauner Schutzanstrich.
Bestimmung der Holzart des Bildträgers
Die Analyse ergab Fichtenholz als Bildträger.
Zur Stabilisierung des Bildträgers wurde die Tafelrückseite abgetragen und parkettiert sowie die Vorderseite mit Werg gesichert. Wohl noch zu Lebzeiten Glimms wurden Übermalungen, wohl von Hans von Kulmbach, vorgenommen und Mitglieder der Stifterfamilie ergänzt. Insbesondere im Bereich der Wappen und Stifterfiguren und partiell auf der gesamten Bildfläche wurden im 17. Jh. Übermalungen, wohl im Auftrag Maximilian I. von Bayern, vorgenommen. In diesem Zuge wurde wohl auch Dürers Monogramm auf dem Zipfel des Leichentuchs hinzugefügt. Alle Übermalungen wurden bei der Restaurierung 1923/ 1924 entfernt. Das Werk wurde mehrfach neu gefirnisst (vgl. Best.-Kat. Dürer München 1998, S. 262, S. 283).