Bayerische Staatsgemäldesammlungen, 704

Verwahrende Institution
Inventarnummer
704
Präsentation der verwahrenden Institution
IIIF-Manifest
https://heidicon.ub.uni-heidelberg.de/manifest/iiif/23788690/manifest.json
Maße
Werkteil
Bildträger
Dimension
Höhe x Breite
Messwert
151,9 x 121,6 cm
Maßeinheit
cm
Rahmung
Beschreibung

Originalrahmen nicht erhalten

Erhaltungszustand
Beschreibung

Tafel an den Rändern beschnitten, Verformung der Tafel durch nachträgliche Parkettierung, einige Fingerabdrücke in der Malerei, erhebliche Oberflächenverletzungen und Retuschen an zuvor freigelegten und vom Säureattentat am 22.10.1988 betroffenen verätzten Partien, restliche Malerei gut erhalten, partiell starke Schüsselbildung der Grundier- und Malschicht, Originalfirnis nicht erhalten, vergilbt (vgl. Best.-Kat. Dürer München 1998, S. 261-262; Heimberg/ Burmester 1998).

Restauratorische Maßnahme/ Untersuchung
Beschreibung

Abnahme von Übermalungen

Datierung
1877
Beteiligte Person
Beteiligte Institution
Anmerkung

Übermalte Partien, insbesondere im Bereich der Landschaft und der Figurengruppe der Beweinung, wurden freigelegt.

Nachweis
Abschnittsangaben
S. 286
Beschreibung

Abnahme von Übermalungen

Datierung
1923/ 1924
Beteiligte Person
Anmerkung

In der zweiten Phase der Abnahme der übermalten Partien wurden in den unteren Bildecken zunächst die wohl noch zu Lebzeiten Glims hinzugefügten Stifterfiguren freigelegt. Anschließend wurden auch diese nachträglichen Übermalungen, inklusive des Dürer-Monogramms aus dem 17. Jahrhundert, abgenommen, Dürers Ausführungen der Stifterfiguren freigelegt und Fehlstellen partiell retuschiert.

Nachweis
Abschnittsangaben
S. 286
Beschreibung

Sofortmaßnahmen nach dem Säureattentat am 21.04.1988

Datierung
ab 21.04.1988
Anmerkung

Die Bilder wurden von der Wand genommen, flach auf den Boden gelegt und ausgerahmt. Um das Abreagieren der Säure zu verlangsamen, wurden die Tafeln unter abgesenkter Luftfeuchtigkeit gelagert.

Nachweis
Abschnittsangaben
S. 127
Beschreibung

Konservierungsmaßnahmen

Datierung
ab 05.1988
Anmerkung

Zunächst wurden chemisch-analytische Untersuchungen und Bestandsaufnahmen der durch Säure verkrusteten Schadensflächen, röntgenologische Untersuchung, digitale Infrarotreflektographie und fotografische Dokumentation vorgenommen. Anschließend entschied man sich auf Grundlage der Ergebnisse für einen basischen Ionenaustauscher, der die von der Säure betroffenen Stellen erfolgreich neutralisierte. Die ausgefressenen Bildränder wurden dann gekittet oder ergänzt. 
Die Konservierungsmaßnahmen dauerten knapp 1 Jahr. Im Anschluss entschied man sich für eine halbjährige Beobachtungspause und Fehlstellen wurden mit Bienenwachs versiegelt.

Nachweis
Abschnittsangaben
S. 127
Beschreibung

Restaurierungsmaßnahmen

Datierung
ca. 1990-1998
Anmerkung

Zunächst wurden mit einem Wachs-Kreidekitt Fehlstellen gekittet und die Oberfläche der geschädigten Partien geglättet. Anschließend erfolgte die Retusche mit Pulverfarben. Wo es nötig war, wurde eine sehr dünne Schlusslasur mit Ölfarbe aufgetragen. Nach dem Durchtrocknen wurde die Tafel abschließend gefirnisst.

Nachweis
Abschnittsangaben
S. 130
Beschreibung

Analyse der verwendeten Farben

Datierung
02.1990
Beteiligte Institution
Anmerkung

Die Analyse ergab, dass als Füllstoff auf beiden Seiten der Tafel Kreide zum Einsatz kam. Die Malschicht betreffend konnte die Verwendung von Bleiweiß, Bleizinngelb, Zinnober, rotem Farblack, Grünspan, farbloser Smalte, Azurit sowie Pflanzenschwarz nachgewiesen werden. Die Rückseite überzieht ein brauner Schutzanstrich.

Nachweis
Abschnittsangaben
S. 261; S. 262, Anm. 3-4
Beschreibung

Bestimmung der Holzart des Bildträgers

Datierung
07.03.1996
Anmerkung

Die Analyse ergab Fichtenholz als Bildträger.

Nachweis
Abschnittsangaben
S. 261; S. 262, Anm. 1
Spätere Veränderungen
Beschreibung

Zur Stabilisierung des Bildträgers wurde die Tafelrückseite abgetragen und parkettiert sowie die Vorderseite mit Werg gesichert. Wohl noch zu Lebzeiten Glimms wurden Übermalungen, wohl von Hans von Kulmbach, vorgenommen und Mitglieder der Stifterfamilie ergänzt. Insbesondere im Bereich der Wappen und Stifterfiguren und partiell auf der gesamten Bildfläche wurden im 17. Jh. Übermalungen, wohl im Auftrag Maximilian I. von Bayern, vorgenommen. In diesem Zuge wurde wohl auch Dürers Monogramm auf dem Zipfel des Leichentuchs hinzugefügt. Alle Übermalungen wurden bei der Restaurierung 1923/ 1924 entfernt. Das Werk wurde mehrfach neu gefirnisst (vgl. Best.-Kat. Dürer München 1998, S. 262, S. 283).

Provenienz
Besitzende Person (ehemals)
Datierung
vor 1547
Art der Weitergabe
Erbschaft
Kommentar
Neudörffer berichtet 1547 davon, dass Albrecht Glims Sohn das Gemälde an Ebner verkaufte.
Besitzende Person (ehemals)
Datierung
ab 1559
Art der Weitergabe
Verkauf
Kommentar
Nach Ebners Tod 1559 ging die Tafel in Imhoffs Besitz über, der mit Magdalena Ebner von Eschenbach verheiratet war, die wohl eine Tochter Hans Ebners war.
Besitzende Person (ehemals)
Datierung
seit 10.06.1571
Art der Weitergabe
Verkauf
Kommentar
Nach Imhoffs Tod 1580 ging die Tafel in den Besitz seines Sohnes Hans Imhoff über.
Besitzende Person (ehemals)
Datierung
1598/ 1607
Kommentar
Maximilian I. von Bayern kaufte das Gemälde für 1000 Gulden von Hans Imhoff.