Die kleinformatige Zeichnung "Christus als Schmerzensmann" wurde erstmals im ausgehenden 19. Jahrhundert in der Dürer-Forschung besprochen (vgl. Ephrussi 1882, S. 198; Lippmann 1894 III, S. 22, Nr. 318). Sie ist weder datiert noch monogrammiert, wurde jedoch wiederholt als frühes Konzept für die in das Jahr 1512 datierte Kaltnadelarbeit "Ecce homo (Schmerzensmann mit gebundenen Händen)" interpretiert, wofür man unter anderem die Lichtführung als Argument heranzog (vgl. Strauss 1974 III, S. 1302, 1512/1).
Christus als Erlöserfigur steht vor dem Kreuzstamm. Die Dornenkrone auf dem Haupt und einzig mit einem Lendentuch bekleidet, fängt er mit dem Kelch Blut aus der Seitenwunde auf. Zu seinen Füßen liegt der Schädel Adams.
S. 22, Nr. 318
S. 75, Nr. 498
S. 1302, 1512/1