Bei dem Aquarell, das seit 1844 im Bestand der Berliner Sammlung ist, handelt es sich um eine von mehreren, heute in unterschiedlichen Museen international aufbewahrten und häufig in der Forschungsliteratur besprochenen Kopien nach Dürers um 1500 in kräftigen Farben gestalteten "Toten Blauracke" (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3133).
Zwar ist das Blatt weder mit einem Hinweis auf den geistigen Schöpfer der Bildidee noch auf den Kopisten oder die Entstehungszeit versehen, doch ist die Zuschreibung an Hans Hoffmann unbestritten. Mit dem Berliner Exemplar sind heute insgesamt vier Kopien des Künstlers nach Dürers Vorlage bekannt. Wohl studierte er das originale Blatt eingehend, als es sich noch in Nürnberger Privatbesitz befand. Ksenija Tschetschik-Hammerl arbeitete in ihrer Dissertation die bewusst variierten Unterschiede nicht nur zur Vorlage, sondern auch zwischen den Hoffmann'schen Kopien als "Studienprozess" des Kopisten heraus (vgl. Tschetschik-Hammerl 2023, S. 100). Yasmin Doosry verwies darauf, dass die Umrisse von Original und Berliner Kopie deckungsgleich seien, was auf eine Paustechnik schließen lasse. Zudem könne die in Cleveland aufbewahrte Kopie (The Cleveland Museum of Art, Inv.-Nr. 1946.217), bei der Hoffmann Papier statt Pergament als Träger wählte, als "Blaupause" gedient haben (vgl. Ausst.-Kat. Nürnberg Hoffmann 2022, S. 197).
S. 188, unter Nr. 34
S. 612, unter 1502/11
Nr. 141
S. 98-100; S. 273, Nr. 113