Bei der seit 1841 in der Biblioteca Ambrosiana in Mailand aufbewahrten Zeichnung handelt es sich um eine Vorarbeit für Dürers berühmten Meisterstich "Der Reiter (Ritter, Tod und Teufel)" aus dem Jahr 1513. Das Blatt ist beidseitig gestaltet. Vorder- und Rückseite werden jedoch in einigen Verzeichnissen unter verschiedenen Nummern geführt (z.B. Tietzes 1937 II, S. 92, Nr. 571, 572; Winkler III, S. 61, Nr. 617 und S. 62, 618).
Dürer pauste den in ein Quadratnetz auf die Vorderseite gezeichneten Reiter (vgl. F 264 inf. n. 25 recto) auf die Rückseite durch. Dort ergänzte er den nun bildparallel nach rechts gerichteten Reiter, der auf seinem Pferd sitzend eine Lanze über die linke Schulter gelegt hält, um einen Hund. Wie für den Reiter (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3067) und das Pferd (z. B. Köln, Wallraf-Richartz-Museum. Graphische Sammlung, Inv.-Nr. Z 131), konnte Dürer auch für diesen auf eine Studie zurückgreifen (vgl. London, British Museum, Inv.-Nr. 1960,1008.2). Den Hintergrund färbte er anschließen schwarz ein.
Dürers Ringen nach der idealen Gestalt wird an den Pentimenti ersichtlich, die sich beidseitig an einem der Hinterbeine des Pferdes befinden.
S. 11, Nr. 791
S. 92, Nr. 571
S. 157, Nr. 1676
S. 1340, 1513/2