eytell missyff dy werd[en] do gschmit truckt und pach[en] Im 1511 jor AD
libr lasar[us] spenglr Ieh schick uch do den flad[en]
grosser unru[us] halb[en] hab Ich In nit er pachen müg[en]
last In ewch also woll gefall[en]
Dürers querformatige Federzeichnung, die nebeneinander einen Schmied, einen Drucker und einen Bäcker bei der Arbeit zeigt und von ihm eigenhändig mit Überschrift und einem Dreizeiler versehen ist, gab Forschenden seit jeher Rätsel auf.
Der Künstler lässt die drei Handwerker statt Eisen, Drucke oder Brot ein "missyf" bearbeiten, wie Dürer das dargestellte Schriftstück oberhalb seiner Zeichnung nennt. Während die Überschrift, links neben Dürers Monogramm, die herstellenden Tätigkeiten als "gschmit truckt und pach[en]" benennt, spricht er im Dreizeiler unterhalb Lazarus Spengler, den Nürnberger Ratsschreiber, direkt an. Dieser wird rückblickend zum näheren Freundeskreis Dürers gerechnet, so verwies Friedrich Winkler darauf, dass sich die Freunde bereits zuvor "in scherzhaften Reimereien in Versen foppten" (Winkler III, S. 63, Nr. 623).
Zwar ist der konkrete Beweggrund für die Idee des Blattes unklar und damit eine detaillierte Ausdeutung schwierig, doch ist man sich einig darüber, dass es sich um ein scherzhaft gemeintes Spottbild Dürers für Spengler handelt.
S. 74, Nr. 494
S. 1290, 1511/20
S. 64, Kat.-Nr. 24