Bei dem Tafelgemälde handelt es sich um eine Kopie nach Dürers "Maria mit der Nelke" aus der Alten Pinakothek in München (Inv.-Nr. 4772). Die Kopie weist jedoch einige Variationen auf. Der unbekannte Künstler gibt das Figurenpaar aus Maria und Jesus spiegelverkehrt wider. Auch die Proportionen der Dargestellten unterscheiden sich deutlich. Marias Kopfform ist in der Kopie gedrungener und rundlicher ausgearbeitet, statt der im Original charakteristisch strengen Frontalansicht blickt sie den Betrachter:innen in der Kopie mit schräg gelegtem Kopf entgegen und die Halspartie ist deutlich fülliger gestaltet. Auch das Christuskind wirkt mit seinem kurzen Haar, der deutlich runderen Kopfform und vor allem aufgrund der geänderten Blickrichtung nach schräg oben statt auf die Betrachter:innen gerichtet eher wie eine losere Orientierung am Original.
Neben dieser Kopie haben sich weitere Ausführungen der Madonna mit der Nelke erhalten, die allesamt nicht spiegelverkehrt angelegt sind.
S. 437, Anm. 19