Das "Studienblatt mit Narren, Faun, Phönix und Hirschjagd" zeigt mehrere Szenen, die vordergründig nicht miteinander in Verbindung stehen: an der Kappe zu identifizierende Narren, von denen einer oberhalb eines Schriftbands musiziert und ein anderer die Personifikation der Völlerei in einer Schubkarre fährt, ein aus Flammen aufsteigender Phoenix, ein Panflöte spielender Faun sowie ein Jäger, der in ein Jagdhorn blasend mit Hundemeute hinter einem Hirsch herjagt.
Die verschiedenen Szenen wurden mit unteschiedlichen Projekten Dürers, darunter die Randzeichnungen für das Gebetbuch Kaiser Maximilians I. (u.a. München, Bayerische Staatsbibliothek, Sign. 2 L.impr.membr. 64), in Verbindung gebracht (vgl. Strauss 1974 III, S. 1370, 1513/24).
Ursprünglich soll sich die Zeichnung im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Praun befunden haben, wobei die hierfür gerne heranzgezogenen Referenzen unspezifisch von "verschiedenen Figuren" sprechen (vgl. Murr 1797, S. 107, Nr. 3; Heller Dürer 1827 I, S. 86, Nr. 3).
S. 86, Nr. 548
S. 139, Nr. 1471
S. 1370, 1513/24