Berühmte Nürnberger Künstler, Denkmäler und Ansichten, 160723

Die 28 kreisrunde Bildfelder zeigen Bildnisse berühmter Nürnberger Künstler und Dichter, von ihnen geschaffene oder ihnen zu Ehren errichtete Denkmäler sowie bekannte Stadtansichten. Ihnen beigegeben sind jeweils zwei Verse in Reimform, die die jeweilige Darstellung humorvoll kommentieren. Passend ausgeschnitten und wie ein Leporello gefaltet waren die Bilder wohl als Andenken konzipiert, das etwa in einen Schraubtaler eingelegt werden konnte.
Das Porträt Dürers basiert auf dessen Selbstbildnis von 1500 (München, Bayerische Staatsgemäldesammlung, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 537). Der Nürnberger Künstler erscheint frontal mit offenem Haar, gekleidet in einen Pelzrock. Das darunter liegenden Bildfeld zeigt das 1840 errichtete Standbild Dürers nach Entwurf Christian Daniel Rauchs und gegossen von dem Nürnberger Erzgießer Jakob Daniel Burgschmiet. Letzterer tritt ebenfalls in einem Porträtmedaillon in Erscheinung. Dürer sind noch zwei weitere Motive gewidmet: die Ansicht seines ehemaligen Wohnhauses am Tiergärtnertor und der Grabstätte am Johannisfriedhof. Die Verse zum Haus benennen es als aktuelle Wirkungsstätte des Albrecht Dürer Vereins. Der Nürnberger Künstlerverein mietete das Haus als Vereinslokal, bis es 1875 von der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung übernommen wurde. Demnach wird die Radierung wohl frühestens nach Errichtung des Dürer-Denkmals 1840 und nicht vor 1875 gefertigt worden sein.