AD
Jos. Teplÿ lith.
Nürnberg, bei G. N. Renner & Cie.
Gedr. v. Joh. Rebhan.
MONUMENT
Albrecht Duerers
Mit Darstellungen aus seinem
Leben.
gedruckte Einfassungslinien
Die Lithographie fertigte Joseph Teply wohl um 1840 anlässlich der Enthüllung des von Christian Daniel Rauch entworfenen Standbild Dürers in Nürnberg. Die Figur des Künstlers bildet das Zentrum des vielteiligen Bildprogramms. Direktes Vorbild war jedoch nicht das vollendete Monument, sondern ein Kupferstich des "Albrecht-Dürer-Denkmals", den Albert Reindel nach dem Gipsmodell Rauchs angefertigt hatte, das sich ab Februar 1837 in Nürnberg befand (vgl. Ausst.-Kat. Nürnberg Dürerfeiern 1971, S. 92). Oben krönen zwei Genien in einem Ornamentstreifen die Künstlerstatue mit einem Lorbeerkranz. Flankiert wird das Standbild von acht Szenen aus Dürers Leben. Teply orientierte sich hierfür an den sieben Transparentgemälden, die zum Dürer-Jubiläum 1828 von einer Gruppe von Schülern des Peter Cornelius entworfen und im Nürnberger Rathaus aufgestellt worden waren. Verbreitung erfuhren die Darstellungen maßgeblich durch Kupferstiche von Johann Philipp Walther. Für die Lithographie erweiterte Teply die sieben Sequenzen durch eine Ansicht Dürers bei der Arbeit. Ursprünglich sollte die Atelierszene auch Teil des Transparent-Zyklus sein, wurde auf Einwirken Cornelius' hin jedoch zu Gunsten der Verklärung des Künstlers zusammen mit dem Italiener Raffael ausgetauscht (vgl. Mende 1969, S. 189).
Unten schließt die Komposition mit drei Ansichten Nürnbergs ab: links das Wohnhaus Dürers, mittig das lorbeerumkränzte AD-Monogramm vor einem Prospekt der Stadt und rechts die Grabstätte des Künstlers auf dem Johannesfriedhof. Haus und Grab basieren auf Radierungen Friedrich Wagners, die als Illustrationen in dem von Johann Christoph Jakob Wilder 1826 herausgegebenen dritten Heft des "Sammler[s] für Kunst und Alterthum in Nürnberg" erschienen waren.
S. 93, Kat.-Nr. 71