feine Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers 1504 entstandenen Kupferstich "Die Geburt Christi" von der Gegenseite.
Auch bei ihm ereignet sich das heilige Geschehen inmitten eines baufälligen Gebäudekomplexes. Während Maria sich im offenen Erdgeschoss eines Fachwerkhauses andächtig über das Christuskind beugt und ein Hirte betend bei dem Stall mit Ochs und Esel niederkniet, füllt Joseph Brunnenwasser in einen Krug. Durch einen Torbogen in der Ferne sichtbar, verkündet der Erzengel Gabriel die Geburt Christi.
Datierung und Monogramm erinnern an den geistigen Schöpfer der Bildidee, während Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit fehlen. Dem Bamberger Sammler Joseph Heller zufolge beschrieb Heinrich Sebastian Hüsgen, der in seiner Publikation des Jahres 1778 angab, dass der Nürnberger Besitzer neue Abzüge verbreite, die Platte dieser Kopie als Original-Platte Dürers (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 349, Nr. 136).