1518
Dy welsch troffea
Der Trophäenträger zu Pferd gehört zu den Entwürfen für den geplanten, jedoch nicht vollendeten Holzschnitt-Triumphzug zu Ehren Kaiser Maximilians.
Die Federzeichnung mit nachträglich von fremder Hand aufgesetztem Dürer-Monogramm ist nicht die einzige für den Holzschnittzug erhaltene Vorarbeit. Neben diesem - wie die Notiz des Künstlers oben rechts beschreibt - Träger der "welsch troffea" sind drei weitere Reiter mit der böhmischen, der französischen und der ungarischen Trophäe zu nennen, die ebenfalls jeweils in das Jahr 1518 datiert sind. Zudem sind zwei Standartenträger erhalten (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3158), von denen einer gemeinhin als Johannes Stabius identifiziert wird (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3157), der sich für das Konzept des Triumphzugs verantwortlich zeigte.
Zu den vier Trophäenträgern gibt es kolorierte Wiederholungen, die zuweilen als eigenhändige Reinzeichnungen von Dürer gelten (vgl. Ausst.-Kat. Wien 2012, S. 263) und in das sogenannte "Kunstbuch Albrecht Dürers" eingebunden sind (Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer, 5127). Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden diese Zeichnungen fotografisch festgehalten, wie 1886 gefertigte Abzüge belegen, die in der Vorbildersammlung des Museums für angewandte Kunst in Wien aufbewahrt werden (z.B. Inv.-Nr. KI 5082-4).
S. 23, Nr. 552
S. 21, Nr. 130
S. 133, Nr. 718
S. 346, Nr. 108
S. 1722, 1518/10