Dürer malte 1526 das „Bildnis des Hieronymus Holzschuher“. Der porträtierte Nürnberger Ratsherr, zunächst jüngerer, dann älterer Bürgermeister und später gar Septemvir im Hohen Rat, war mit dem Künstler, der selbst 1509 zum Genannten des Größeren Rats gewählt wurde, gut bekannt. Beide waren Mitglieder der Staupitz-Gesellschaft (oder Sodalitas Staupitziana), zu der auch andere namhafte Zeitgenossen wie Lazarus Spengler und Christoph Scheurl gehörten. In Dürers Tagebuch der niederländischen Reise, das zwar heute verschollen, aber durch zwei Abschriften überliefert ist (vgl. Dürer-Quellen online), wird der Porträtierte namentlich erwähnt.
Obwohl das originale Gemälde bis 1884 in Privatbesitz der Familie Holzschuher verblieb und sein Rahmen mit einem hölzernen Schiebedeckel verschließbar ist, das heißt man es nicht immer zur Schau stellte, wurde es in unterschiedlichen Gattungen kopiert und rezipiert. Bei der in den Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg befindlichen Kreidezeichnung auf Pergament handelt es sich um eine Teilkopie, die das ausdrucksstarke Gesicht Holzschuhers fokussiert, aber weder Schulteransatz noch Inschrift oder Monogramm von der Vorlage übernimmt. Die Zuschreibung an Hoffmann wurde verworfen (vgl. Ausst.-Kat. Nürnberg Hoffmann 2022, S. 91).