Dürer fertigte "Die Heilige Familie, sechsfigurig" wohl als letzte der insgesamt nur drei Kaltnadelarbeiten seines Gesamtwerks.
Im Zentrum sitzt Maria mit Perlendiadem und ausladendem Gewand. Sie senkt ihren Blick zum nackten Jesusknaben in ihren Armen, der wiederum offen in Richtung der Betrachter*innen schaut. Neben dem greiseren Joseph, der sich am Boden sitzend aufmerksam aufsehend an die Rasenbank lehnt, finden sich Maria Magdalena, Johannes der Evangelist und ein weiterer Mann hinter Maria stehend. Durch die Einfriedung der Figurengruppe durch eine Gartenmauer ist das Motiv des "Hortus Conclusus" in die Darstellung integriert. Das Blatt ist weder datiert noch monogrammiert.
Obwohl die Kaltnadel-Technik untauglich zum Erzielen einer hohen Auflage ist, wurde die Platte so häufig abgezogen, dass zahlreiche Abzüge im Umlauf sind, auf denen Dürers feinsinnige Komposition nur noch schemenhaft zu erkennen ist. Sowohl in Kupferstichkabinett in Berlin (vgl. Inv.-Nr. KdZ 4174) als auch in der Universitätsbibliothek Erlangen (vgl. Sign. H62/B 155) sind Zeichnungen von Dürers Hand erhalten, die mit dem Kupferstich in Verbindung gebracht werden (Näheres hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 161, Nr. 66).
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Praun'sches Kabinett
Die Katalog-Digitalisate der UB Heidelberg sind handschriftlich mit Käufern und Preisen versehen.