1523
AD
Einfassungslinien
1523 fertigte Dürer eine Kohlezeichnung seines Vollwappens (London, British Museum, Inv.-Nr. SL, 5218.68), das er noch im selben Jahr in Holz schneiden ließ.
Auf den Wappenschild in Form einer stilisierten Tartsche, der eine geöffnete Türe über einem Dreiberg zeigt, ist ein Nürnberger Stechhelm aufgesetzt. Bereits um 1498/ 1500 zeichnete Dürer einen derartigen Stechhelm in drei Ansichten (Paris, Louvre, Inv.-Nr. RF 5640, Recto). Im Wappenholzschnitt folgt über der Helmdecke aus geschwungenem Akanthuslaub die Zierfigur im geöffneten Flug. Jahreszahl und Monogramm sind oben mittig auf einem aufgerollten Zettel integriert und verweisen auf die Entstehungszeit und Dürer als den geistigen Schöpfer.
Als Anlass für die Entstehung des Wappenholzschnitts wurde in der Forschung ein in den 1520er Jahren bemerkbar gesteigertes familiäres Repräsentationsbedürfnis des Künstlers gesehen. Auch seine in verschiedenen Abschriften überlieferte Familienchronik (vgl. Dürer-Quellen online), mit der er seine Herkunft zu überliefern gedachte, endet 1523. Das Wappen als Trockenstempel verwendete der Künstler zum Siegeln von Briefen.