Der Mediziner und Kupferstecher Hans Otto Schönleber fertigte um 1920 eine gegenseitige Kopie nach Dürers um 1495 angefertigten Stich "Die Heilige Familie mit der Libelle".
Wie in der Vorlage sitzt die junge Muttergottes, deren Gewand sorgfältig um sie drapiert ist, im Zentrum. Zärtlich hält sie den Jesusknaben in den Armen, wobei die Innigkeit durch ihre Blickbeziehung betont wird. Der greisere Joseph hat seinen Kopf ruhend auf die Rasenbank gelegt, die Mutter und Kind als Sitzfläche dient. Durch die Einfriedung der Figurengruppe mit einer Mauer samt verschlossenem Tor ist das Motiv des „hortus conclusus“ ins Blatt geholt. Die himmlische Erscheinung Gottvaters und des Heiligen Geistes in Form einer Taube entrückt die Szene dem Irdischen. Das Insekt, das über Jahrhunderte die Namensgebung des Dürer'schen Originals beeinflusste, wurde im Lauf der Zeit als Heuschrecke, Schmetterling und Libelle gedeutet.
Während das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee erinnert, sind keine Hinweise auf den Kopisten in die Darstellung integriert.