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Der Künstler kopierte Dürers um 1501 gefertigten Kupferstich "Der heilige Sebastian am Baume" von der Gegenseite.
Auch er verzichtet auf detaillierte Hintergrundgestaltung und fokussiert den von Pfeilen durchbohrten Heiligen. Mit den Händen über den Kopf an einem Baum gebunden, nimmt er den Bildausschnitt fast vollständig ein. Bis auf einen Lendenschurz unbekleidet ist der muskulöse Körper schwach in sich zusammengesunken. Die Augen des bärtigen Mannes sind niedergeschlagen. Das Monogramm erinnert an den geistigen Schöpfer der Bildidee.
Der Bamberger Sammler Joseph Heller beschrieb bereits 1827 verschiedene Zustände des Blattes: mit der Nummer "5" oben rechts und mit dem Monogramm "MF" auf dem Baumstamm. Außerdem gebe es Gegendrucke (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 458, Nr. 788).