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Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers 1505 entstandenen Kupferstich "Satyr und Nymphe (Die Satyrfamilie)" in der Technik der Radierung. Dabei orientierte er sich deutlich an der Vorlage.
Vor der Kulisse eines dichten Waldes rastet ein eigentümliches Paar. Ein lorbeerbekrönter und bocksbeiniger Satyr steht rechtsseitig und spielt Schalmei. Zuhörerin ist eine nackte Frau, die an einen Baum gelehnt auf einem am Boden liegenden Fell sitzt und das auf ihrem Schoß liegende Baby betrachtet.
Das Monogramm erinnert an den geistigen Schöpfer der Bildidee, während Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit fehlen. Joseph Heller verwies bereits 1827 darauf, dass es verschiedene Zustände und sogar contre-épreuves von der Radierung gebe: "Bey den ersten Abdrücken steht oben rechts am Baumstamme: Nr. 12. Man hat auch von diesem Blatte Gegendrücke." (Heller Dürer 1827 II, S. 465, Nr. 822)