BILIBALDI • PIRKEYMHERI • EFFIGIES
• AETATIS • SVAE • ANNO • L • III •
VIVITVR • INGENIO • GAETERA • MORTIS •
• ERVNT •
• M • D • XX • IV • AD
feine Einfassungslinien
Nachdem Willibald Pirckheimer seine öffentlichen Ämter abgelegt hat, fertigte Dürer einen Porträtstich seines langjährigen Freundes und Kooperationspartners bei verschiedenen kaiserlichen Aufträgen. Bereits 20 Jahre zuvor hatte Dürer den Humanisten gezeichnet. Diese frühen, um 1503 entstandenen Bildnisse (Inv.-Nr. KdZ 24623 und Inv.-Nr. KdZ 4230) haben sich im Gegensatz zur Vorzeichnung des Kupferstichs erhalten und befinden sich im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin.
Im Allgemeinen gilt das wenig zuvor von Friedrich dem Weisen angefertigte Porträt als Vorbild (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 237). Wie den Kurfürsten zeigt der Künstler auch den Humanisten als zur Seite gewandtes Brustbild im Pelzrock, mit gedankenverloren in die Ferne schweifenden Blick und in den Augen gespiegelten Fensterkreuzen. Unterhalb Pirckheimers schließt eine fiktive Steintafel das Bildnis ab, in der eine Inschrift über den Dargestellten, die Entstehungszeit und den Künstler informiert.
In eine Ausgabe von "Bilibaldi Pirkeymheri effigies aetatis suae anno L III vivitur ingenio caetera mortis erunt", die in der Herzog August Bibliothek (Sign. 29.7 Geom. 2°) aufbewahrt wird, ist ein Exemplar des Kupferstichs eingeklebt und überliefert damit einen frühen Verwendungszweck.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Sammlung Wiesböck