AD
1503
feine Einfassungslinien
Im Jahr 1503 stach Dürer "Das Wappen mit dem Totenkopf". Der Wappenkupfer entstand zu einer Zeit, in der die ständische Repräsentation durch Hoheitszeichen enorm florierte. Beispielsweise besiedelten unzählige Totenschilde, als Teil der Memorialkultur des Adels und ratsfähigen Bürgertums, die Kirchen der Reichsstadt Nürnberg.
Der Künstler zeigt einen tartschenförmigen Wappenschild mit Totenkopf, der von einem Stechhelm bekrönt wird, auf dem ein geschlossener Flug als Helmzier aufgebracht ist. Als Helmdecke dienen ausladende Arkanthusranken. Das schaurige Wappen wird von einem ungleichen Paar begleitet. Eine Dame mit gesenktem Blick, die durch Tanzkleid und Brautkrone der patrizischen Hochzeitstracht als Nürnbergerin identifiziert werden kann, wird hinterrücks von einem Wilden Mann umschmeichelt (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 105, Nr. 37). Dieser vernachlässigt unterdessen seine Funktion als Wappenhalter.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler