feine Einfassungslinien
Christian Fritsch fertigte eine verkleinerte Kopie von Dürers 1524 im Nachgang des Nürnberger Reichstages gefertigtem Porträt von Friedrich dem Weisen, Kurfürst von Sachsen. Dabei orientierte er sich deutlich an der Vorlage, die - auf Wunsch des Dargestellten - einem Gelehrtenbildnis gleicht.
Der Kopist verzichtete auf die beiden Wappen, die als Herrschaftszeichen bei Dürer in die oberen Ecken eingebracht sind, und zeigt den bärtigen Friedrich, wie er mit ausladender Kopfbedeckung und Pelz bekleidet, seinen ernsten Blick in die Ferne gleiten lässt. In seinen Augen spiegeln sich Fensterkreuze. Das untere Drittel des Blattes wird von einer Inschrift eingenommen, die nicht nur Tugenden des Kurfürsten preist, sondern den vollen Namen und den Herkunftsort Dürers enthält. Zusätzlich ist die Adresse des Kopisten unterhalb rechts integriert. Bereits der Bamberger Sammler Joseph Heller verwies 1827 darauf, dass das Blatt als Titelkupfer von Johann Albert Fabricius 1730 in Hamburg gedruckten Werks "Centifolii Lutherani Sive Notitiæ Litterariæ Scriptorum Omnis Generis De B. D. Luthero Ejusqve Vita [...]" diente (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 522, Nr. 1041).