Einfassungslinien
Der Holzschnitt adaptiert Dürers 1524 im Nachgang des Nürnberger Reichstages gefertigtes Porträt von Friedrich dem Weisen, Kurfürst von Sachsen, von der Gegenseite. Trotz diverser Änderungen ist die Orientierung an der Vorlage deutlich, die - dem Wunsch des Dargestellten folgend - einem Gelehrtenbildnis gleicht.
Mit Ausnahme der beiden Wappen, welche die sächsischen Kurschwerter und wettinische Devise zeigen, sind keine Herrschaftsinsignien in die Darstellung integriert. Der Blick des bärtigen Kurfürsten, der mit Kopfbedeckung und Pelz bekleidet ist, gleitet ernst in die Ferne. In seinen Augen spiegeln sich Fensterkreuze.
Abzüge dieses Porträts wurden wohl von drei verschiedenen Stöcken gedruckt, die sich in erster Linie durch die Form der Wappen unterscheiden lassen und teils verschiedene Inschriften aufweisen (vgl. Hollstein German VI, S. 104, Nr. 129, A-C). Zunächst erinnern weder Hinweise an Künstler noch Entstehungszeit. In der Tonplatte, die für Clair-obscur-Abzüge von Stock C herangezogen wurde, findet sich dann die Jahreszahl "1519" und das Monogramm Dürers.
S. 104, Nr. 129, A-C