"Der große Postreiter" galoppiert bildparallel durch eine Landschaft, wobei er sich abrupt umwendet. Der straff gespannte Zügel, die Peitsche in der erhobenen Hand und die wehende Satteldecke verdeutlichen die Geschwindigkeit des Geschehens. In die Darstellung sind weder Hinweise auf den Künstler noch auf die Entstehungszeit integriert.
Adam von Bartsch nahm den Kupferstich als frühesten Dürers in den 1808 erschienenen Band seines Nachschlagewerks "Le Peintre Graveur" auf, doch bereits seinerzeit gab es Zweifel an der Autorschaft. Am 18. November 1821 schrieb der Bamberger Sammler Joseph Heller an den Nürnberger Hans Albrecht von Derschau, dass das Werk seiner Ansicht nach "gar nicht von Dürer" stamme, was sich im Anschluss auch in seiner Publikation niederschlug. Die Diskussionen setzten sich auch im folgenden Jahrhundert fort, wobei das Werk heute als abgeschrieben gilt.
Insgesamt sind weltweit nur vier Exemplare nachweisbar (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum, S. 247).