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feine Einfassungslinien
Der in Wien ansässige Künstler Alois Petrak kopierte den um 1490 entstandenen Kupferstich "Der große Postreiter", den Adam von Bartsch im siebten Band seines Nachschlagewerks "Le peintre graveur" als frühesten Dürers erläuterte (vgl. Bartsch VII, S. 95, Nr. 81).
Wie in der Vorlage galoppiert auch in Petraks Kopie ein Reiter bildparallel durch das Blatt, wobei er sich abrupt umwendet. Der straff gespannte Zügel, die Peitsche in der erhobenen Hand und die wehende Satteldecke verdeutlichen die Geschwindigkeit des Geschehens. Unten rechts ist das Zeichen des Kopisten in die Darstellung integriert.
Über die Urheberschaft der Vorlage herrschte bereits im 19. Jahrhundert kein Konsens und auch in der weiteren Forschungsgeschichte war die Zuschreibung äußerst umstritten (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum, S. 247, A1). Da das Werk nur in wenigen Abzügen überliefert ist, wurde es kaum rezipiert und Petraks Kopie ist eine Besonderheit.