Der einzig im Kupferstichkabinett Dresden erhaltene Kupferstich "Die Bekehrung Pauli" (Inv.-Nr. A 779) ist weder datiert noch monogrammiert, sodass er vom damaligen Direktor der Sammlung, Gottlieb Abraham Frenzel, als um 1494/ 1495 entstandenes Werk Dürers in die Forschung eingeführt wurde (vgl. Frenzel 1854).
Der Kupferstich zeigt den Moment der Bekehrung. Die Reise einer Gruppe von Reitern wird jäh durch die Christuserscheinung am Himmel unterbrochen, die das Pferd Pauli in die Knie zwingt, während er selbst zum Himmel emporblickt.
Zwar wird das Werk seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in diversen Werkverzeichnissen aufgeführt, doch beschreibt das 2001 erschienene es als "Pasticcio dürerscher Motive", das nach 1500 entstand (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum, S. 248, A2). Aufgrund der fehlenden Verbreitung wurde das Werk nicht rezipiert.