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AD
Der ehemals Dürer zugeschriebene Kupferstich zeigt "Die Jungfrau Maria an der Pforte, das Jesuskind stillend".
Eingehüllt in ein ausladendes Gewand und mit Schleier auf ihrem Haupt sitzt die Muttergottes auf einem Kissen, das wiederum auf der Ecke einer Rasenbank liegt. Ihr Blick ruht sanft auf dem Gesicht des Kindes in ihren Armen. Am Himmel, durch ein Wolkenband vom irdischen Geschehen getrennt, erscheinen Gottvater und der Heilige Geist in Form einer Taube in Begleitung von geflügelten Engelsköpfen. Außerhalb des durch einen Zaun begrenzten Gartens befindet sich eine Stadt.
Während Adam von Bartsch den Kupferstich in seinem 1808 erschienen siebten Band von "Le Peintre Graveur" als Werk Dürers aufnahm (vgl. Bartsch VII, S. 64, Nr. 45), findet er sich in der Publikation des Bamberger Sammlers Joseph Heller bereits in der Rubrik "Nach Dürer's Gemälden und Zeichnungen". Letzterer verwies auf die Seltenheit des Blattes sowie die Existenz verschiedener Zustände, darunter Abzüge von retuschierter Platte sowie eine Version mit dekorativ ausgestalteter Bordüre (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 851, Nr. 2283).
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