Has ego crudeles homo pro te persero plagas
Atqz meo morbos sanguine curo tuos.
Vulneribusqz meis tua vulnera.morteqz mortem
Tollo deus:pro te plasmate factus homo.
Tuqz ingrate mihi: pungis mea stigmata culpis
Sæpe tuis.noxa vapulo sæpe tua.
Sat fuerit.me tanta olim tormenta sub hoste
Iudæo passum:nunc sit amice quies.
Dürer entwarf diese Variante des Schmerzensmannes um 1511 als Titelblatt der "Großen Passion".
Der dornenbekrönte Christus sitzt seitlich zu den Betrachter*innen gewandt auf dem steinernen Sarkophag, seine nackten Beine sind übereinandergeschlagen, die Hände gefaltet. Vor ihm kniet ein Soldat im zeitgenössischen Kostüm (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 180, Nr. 154), der ihm spottend ein Schilfrohr als Zepter darbietet. Weitere Leidenswerkzeuge liegen am Boden und erinnern - ebenso wie die Wunden an seinen Händen und Füßen - an das Passionsgeschehen.
Es hat sich ein Probedruck erhalten (vgl. Oxford, Ashmolean Museum, Inv.-Nr. WA1863.2432), in dem die Strahlen des Nimbus' sowie die Schattenpartie noch dichter ist.