feine Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers um 1510 als Teil der "Kleinen Passion" entworfenen Holzschnitt "Christus am Ölberg". Obwohl er das Motiv in die Technik des Kupferstichs übersetzte, ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Christus kniet, im verlorenen linken Profil, in leicht erhöhter Position auf einem Felsvorsprung. Der Gottessohn hat die gefalteten Hände erhoben und neigt den Kopf. Am Himmel erscheint ein Engel und präsentiert das Kreuz. Während im Vordergrund seine Begleiter, die Jünger Petrus, Johannes und Jakobus, in den Schlaf gesunken sind, versammeln sich im Hintergrund bereits die Kriegsknechte.
Zwar verweist das Monogramm auf den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch ist kein Hinweis auf den Kopisten oder die Entstehungszeit integriert. Der Bamberger Sammler Joseph Heller nennt den Kupferstich in seiner Publikation 1827 "Waesbergen'sche Kopie" (Heller Dürer 1827 II, S. 566, Nr. 1258) und verweist damit auf den in Den Haag ansässigen Verleger Abraham van Waesberge. Dieser ließ die Folge von verschiedenen Künstlern stechen (vgl. Ausst.-Kat. Aachen 2004, S. 269).