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Einfassungslinien
Um 1509 entwarf Dürer den Holzschnitt "Christus wird an das Kreuz genagelt" als Teil der "Kleinen Passion".
Er zeigt den vor Schmerz ohnmächtig gewordenen Christus mit dem Rücken auf dem Kreuzstamm liegend. Während ein Scherge ein Loch in den Querbalken bohrt, schlägt ein anderer einen Nagel durch die Handfläche des Heilands. Zu Füßen des im Vordergrund stehenden Mannes, der für weitere Qualen schon die Flasche mit Essig bereithält, liegen mit Zange, Nägeln, Hammer und Seil weitere Arma Christi (vgl. hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 324). Im Hintergrund wohnen wehklagend Anhänger*innen Christi dem Geschehen bei.
Zwar integrierte Dürer das Motiv nicht in jede seiner Passionsfolgen, doch setzte er es seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert in verschiedenen Techniken um. Verwiesen sei auf "Die Sieben Schmerzen der Maria (Anheftung Christi an das Kreuz)" (Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Gal.-Nr. 1879), bereits um 1495/96 entstanden, oder das 1504 entstandene Blatt der "Grünen Passion" (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3092). Der Holzstock befindet sich seit 1839 im British Museum (London, British Museum, Inv.-Nr. 1839,0608.3.39).
gemeinsam mit zwei weiteren Blättern