Der Kopist übertrug Dürers um 1509 als Teil der "Kleinen Passion" entstandenen Holzschnitt "Christus am Kreuz" auf eine Holzplatte.
In der Mittelachse erhebt sich das Kreuz mit dem leblosen Leib Christi. Das in kleinem Rinnsal aus der Seitenwunde ausgetretene Blut verdeutlicht eindrücklich die ausgestandenen Qualen. Während zu der einen Seite Christi bewaffnete Männer stehen, sind zur anderen die Trauernden versammelt. Drei Frauen wenden sich einander in stiller Verzweiflung zu, Johannes wirft klagend die Arme in den Himmel und Maria Magdalena sinkt zu Füßen des toten Heilands. Der strahlende Nimbus des Heilands kündet bereits von der Überwindung des Todes.
Weder sind Hinweise auf den geistigen Schöpfer der Bildidee noch auf den Kopisten oder die Entstehungszeit in den Holzstock eingearbeitet, der sich seit 1988 im Bestand der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e.V. befindet.