feine Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers um 1510 als Teil der "Kleinen Passion" entworfenen Holzschnitt "Die Sendung des Heiligen Geistes". Obwohl er ihn in die Technik des Kupferstichs überführte, ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Er zeigt Maria im Zentrum sitzend. Sie ist den Betrachter*innen zugewandt, hält ein aufgeschlagenes Buch auf ihrem Schoß und ist umringt von zahlreichen Anhänger*innen Christi. Während sie sich in die Lektüre vertieft, senkt sich der Heilige Geist in Form einer Taube über ihrem Haupt vom Himmel herab. Die Anwesenden blicken zu der strahlenden Erscheinung, stecken die Köpfe zusammen oder beten.
Anstelle von Dürers Monogramm ist die leere Tafel in die Darstellung integriert, die Marcantonio Raimondi als Zeichen verwendete. Adam von Bartsch erwähnt insgesamt drei Zustände von Raimondis Passionsfolge nach Dürer (vgl. Bartsch XIV, S. 401).