AD
Einfassungslinien
Dürer entwarf um 1504 den Holzschnitt "Die Beschneidung Christi" als Teil seines 1511 mit lateinischen Texten des Benedictus Chelidonius in Nürnberg erschienenen "Marienlebens".
Am achten Tag nach seiner Geburt wurde Jesus beschnitten. Der Künstler gewährt Einblick in einen tonnengewölbten und mit dekorativem Maßwerk verzierten Innenraum. Im Zentrum führen mehrere Männer den Akt der Beschneidung durch, mit dessen Vollendung Christus in die Gemeinschaft des auserwählten Volks aufgenommen wird (hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 251, Nr. 176). Zahlreiche Zuschauer wohnen dem Geschehen bei. Während Joseph sich abwendet, blickt Maria - die einzige anwesende Frau - traurig auf ihren Sohn. Ein weiterer Vater mit einem gewickelten Säugling steht unter dem Rundbogen hinter dem Geschehen.