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ovale Rahmung in rechteckigen Einfassungslinien, mit den Evangelistensymbolen ausgestaltete Zwickel
Der Künstler kopierte Dürers Holzschnitt "Der heilige Christophorus" aus dem Jahr 1511 von der Gegenseite. Zusätzlich zur Seitenverkehrung ist das Motiv zur Einpassung in einen ovalen Rahmen verändert. Dieser enthält eine umlaufende lateinische Inschrift.
Der bis zu den Knien im Wasser stehende Hüne überquert, auf seinen Stab gestützt, den Fluss. Konzentriert senkt er seinen Blick, greift vor Anstrengung an seinen Gürtel, während der kleine Heiland schwer auf seinen Schultern lastet. Im kräftigen Gegenwind wehen die Umhänge der Protagonisten. Das Christuskind ist durch einen strahlenden Kreuznimbus akzentuiert und vollzieht den Segensgestus über dem Haupt des Riesen. Der Hintergrund steht ein Einsiedler mit Laterne.
Die vier durch das Oval entstehenden Zwickel sind durch die Evangelistensymbole ausgefüllt. Während Hinweise auf den geistigen Schöpfer der Bildidee fehlen, ist das Signet des Leipziger Buchhändlers Henning Grosse unten mittig in der Kartusche. Bereits der Bamberger Sammler Joseph Heller bemerkte, dass dieser den Holzschnitt als Signet verwendete und führt das in mehreren seiner eigenen Publikationen aus (vgl. Heller/ Jäck 1822, S. 111, Heller Holzschneidekunst 1823, S. 216, Heller Dürer 1827 II, S. 662, Nr. 1820).