1517 entwarf Dürer den Holzschnitt "Die große Säule mit Satyr", der vom Formschneider auf vier Holzstöcken umgesetzt wurde.
Zwei geflügelte Putten tragen sichtbar angestrengt das als Wurzel dargestellte untere Ende einer Säule. Über einer daran anschließenden Kugel leitet ein mit Widderköpfen und Akanthus verziertes Teilstück zur kannelierten Säule über, an deren Fuß zwei Harpyien gefesselt sind. Auf dem volutengeschmückten Kapitell sitzt ein Satyr und hält ein Seil mit Perlen und Verzierungen fest, das nach unten hin in einer Girlande mit Weintrauben endet.
Bereits im 19. Jahrhundert begegnete das Werk Sammlern wie Verfassern von Dürer-Verzeichnissen sehr selten vollständig. Während die beiden abschießenden Stücke mit Satyr bzw. Putten gut in Umlauf waren, traf man die beiden Mittelstücke wenig an, sodass manchmal gar an der ganzheitlichen Existenz, aber auch an der Urheberschaft Dürers, gezweifelt wurde. Die Staatsbibliothek Bamberg verwahrt zwei Durchpausen der beiden mittleren Holzschnitte, die wohl im Sammlerkontext zur Vervollständigung eines Exemplars "Die große Säule mit Satyr" angefertigt wurden (Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. I G 37e und I G 37f).
Der vierteilige Holzschnitt trägt kein Monogramm, doch gibt es Abzüge mit der Jahreszahl "1517" unterhalb der Putten. Ein Bezug wird auch zu einer von Dürers Randzeichnungen hergestellt, die Kaiser Maximilians Gebetbuch ziert (vgl. München, Bayerische Staatsbibliothek, 4 L.impr.c.n.mss. 119, S. 19r). Auch in London sind ein kolorierter Druck sowie eine Zeichnung von Dürers Hand erhalten (London, British Museum, Inv.-Nr. E,2.405 sowie Inv.-Nr. SL,5218.87-89).