Der Künstler kopierte den ehemals Dürer zugeschriebenen Holzschnitt "Bildtapete mit Satyrn und Nymphen" als Lithographie.
Zwei Teile, die sich zwar im Detail unterscheiden, jedoch spiegelbildlich zueinander verhalten, geben die Möglichkeit des Rapports, hinter dem Forschende die Funktion als dekorative Papiertapete vermuten. Jedes Einzelmotiv zeigt einen musizierenden Satyrn und eine Nymphe mit Kind, die gemeinsam mit Vögeln in ein horror vacui aus Weinreben, -trauben und -blättern eingebettet sind.
Als glühender Verehrer Dürers machte es sich Ralf Leopold von Retberg zur Aufgabe seltene graphische Blätter des Künstlers zu reproduzieren, um sie für Liebhaber und Forschende zugänglich zu machen. Seine Lithographien druckte er dann limitiert, nummeriert und, wie handschriftliche Inschriften auf einigen Rückseiten der Reproduktionen belegen, oftmals mit Widmung. Dabei vermerkte er manchmal sogar das zugrundeliegende Exemplar des Originals. Retberg selbst nahm den Holzschnitt in sein Dürer-Verzeichnis von 1871 bereits unter "Die nicht beglaubigten Blätter" auf und urteilt: "Dem Entwürfe dieses prächtigen Teppichmusters lag offenbar Dürers kleiner Kupferstich "die Familie des Waldteufels, No. 83" zu Grunde und es ist wohl einem seiner Schüler, etwa dem H. S. Beham, keineswegs aber dem Meister selber zuzuschreiben." (Retberg 1871, S. 127, A 68).