Der Holzstock zeigt Hiob in freier Landschaft auf einem Misthaufen sitzen. Er stützt verzweifelt seinen Kopf in die Handfläche. Während seine Frau sich gestikulierend zu ihm wendet, wird er von einem hinterrücks stehenden Wesen mit Schlägen gegeiselt. Nach der Verwendung als Buchillustration (vgl. Pinder 1509) wurde der Holzstock wohl bis ins 19. Jahrhundert abgedruckt (Becker 1808). Wie Adam von Bartsch vor ihnen, nahmen auch der Bamberger Sammler Joseph Heller und der Kunstschriftsteller Georg Kaspar Nagler das Werk unter der Rubrik "Zweifelhafte Blätter" in ihre Dürer-Publikationen auf. Obwohl sie den weder datierten noch monogrammierten Holzschnitt keineswegs Dürer zuschrieben, rückten die Kunstgelehrten des 19. Jahrhunderts ihn damit in dessen Nähe. Ein Grund dafür ist wohl sein Monogramm, das Heller zufolge "im dritten und neueren [...] eingesetzt ist" (Heller Dürer 1827 II, S. 750). Die Druckplatte mit integriertem Monogramm befindet sich heute im Bestand des Berliner Kupferstichkabinetts.